Wenn es kalt wird, weil jemand den Gashahn zudreht oder die Energiereserven aus anderen Gründen (wie Ressourcenknappheit) schrumpfen, beginnt die Suche nach Alternativen.
Alternative Energiequellen sind oftmals konnotiert mit Naserümpfen und Skepsis. "Unrentabel", "teuer" und "Spielereien realitätsferner Idealisten" sind beliebte Argumente gegen private Initiativen. Die Skepsis könnte schwinden und sich in Neugier und Experimentiertfreude wandeln - wenn man einen Blick auf die lebendige Community rund um alternative Energiegewinnung wirft. Gerade in Zeiten russisch-ukrainischen Gasstreits.
Die Palette dezentralisierter Energiegewinnung - ob als Backup-System, Energiesparmaßnahme oder mit dem Ziel einer Energieautarkie - reicht von Anlagen zur Umwandlung biogener Materie (Biomasseanlagen wie Holz- bzw. Pelletsheizungen, Biogasanlagen) über solarthermische Installationen bis zur Photovoltaik. So betreibt das Parkhotel Schönbrunn in Wien bereits seit 1999 ein so genanntes Blockheizkraftwerk zur Wärme- und Stromerzeugung (mittels Kraft-Wärme-Kopplung) und spart damit 317 Tonnen Heizöl bzw. 1.330 Tonnen an CO2-Emissionen pro Jahr (siehe: energytech.at).
Und auch wenn Photovoltaik-Anlagen Energie mit einem Wirkungsgrad von "nur" ca. 8 bis 15 Prozent erzeugen, besticht die Vorstellung, ungenutzte Flächen auf Hausdächern und Fassaden kontinuierlich zu erschließen - weil es in diesem Fall die Masse macht. Denn bis zur Marktreife effizienterer Systeme (zB. zur durch Bündelung der Sonnenenergie) könnte noch etwas Zeit vergehen.
Warum also nicht Schritt für Schritt damit beginnen, gemeinsam unseren immer größer werdenden Energiedurst etwas nachhaltiger zu stillen? Wer Lust dazu hat, dem sei versichert: In den Weiten des Web 2.0 ist er mit dieser Idee wahrlich nicht alleine.
Im Web vernetzen sich die viel zitierten "Träumer" und helfen einander mit Tipps und Tricks zum Stromsparen und -selbsterzeugen. Erste Inspirationen findet der ambitionierte Eigenproduzent auf YouTube:
http://www.youtube.com/watch?v=9oI0N21QqwA
... oder erzeugt Biogas (Methan):
http://www.youtube.com/watch?v=k2l9LLKIaKs
Auch Photovoltaik-Panele lassen sich selber bauen:
http://www.youtube.com/watch?v=eE-X8qUzi7E
http://www.youtube.com/watch?v=qdLFFPjgpfc
... das man für die selbst gebaute Brennstoffzelle verwenden kann:
http://www.youtube.com/watch?v=3fWqVlAfd6Y
Und auch wer auf persönlichen Austausch mit erfahrenen Gleichgesinnten Wert legt, findet im Netz Erstaunliches - wie zB. den ersten österreichischen energieautarken Bauernhof (www.energiebauernhof.com), der auf seinen alljährlichen Hoffesten Hersteller, Interessierte und Fachleute zum Fachsimpeln und Informieren zusammen bringt.
An eine Vernetzung auf anderer Ebene denkt eine deutsche Informatikerin: Im Rahmen des Projekts SESAM arbeiten findige Techniker, Juristen, Wirtschaftswissenschafter und Informatiker daran, lokale, private Stromerzeuger zu "virtuellen Kraftwerken" zu vernetzen (siehe: Sonnenzeitung, 1/08, S. 23). Auf diese Weise würde eine Community entstehen, die selbsterzeugte Energie zwischen den Mitgliedern - Software-optimiert - austauscht, anstatt sie verpuffen zu lassen oder zu Dumpingpreisen an Stromlieferanten zu verhökern.
Partizipative Netzwerke können also zu etwas mehr Nachhaltigkeit beitragen: Bei der Motivation und Information ambitionierter Neulinge über die gegenseitige Hilfe während des "Do It Yourself"-Prozesses bis zur Selbstorganisation einer neuen, innovativen Bewegung. Wenn das nicht in jeder Hinsicht spannend klingt...!
Mittwoch, 14. Januar 2009
Power up! Gemeinsam gegen die Energiekrise
Von Gregor T. um 18:50
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