Donnerstag, 20. Dezember 2007

Dann aber ordentlich

Wenn schon Web 2.0, dann keine halben Sachen. Also habe ich mich hineingestürzt, bin eingetaucht in das - angeblich - neue Web voll user generated content.

Dabei stellte ich meinen ersten - durch mich als User selbst generierten - Inhalt schon 1996 bei Angelfire ins Netz. Als ich mich heute an diesen denkwürdigen Tag erinnert habe, hab´ ich mich gefragt, was wohl aus Angelfire geworden ist - und aus meiner ersten Webseite. Okay, der Inhalt von damals ist wohl weg (kann ich mir da sicher sein?), aber den gratis Hosting-Dienst aus der Zeit der 14K-Modems gibt´s noch immer (nachdem er offensichtlich von Lycos gekauft wurde).

Was ist also so absolut revolutionär an dem, was man uns als neue Art des World Wide Web verkaufen möchte? Um das herauszufinden, habe ich mich nicht nur quasi, sondern so richtig ins Vergnügen gestürzt: Nun hab´ ich eine Seite bei MySpace, über die ich viel früher als erwartet meinen ersten "Freund" gefunden habe. Auf Panoramio lade ich Fotos, natürlich bin ich Mitglied bei Facebook und StudiVZ und habe einen hoch seriösen Account bei XING. Möglicherweise schaff ich´s sogar mal, ein - ganz selbst gebasteltes - Video auf YouTube zu laden. Und wer unbedingt will, der kann via Skype mit mir Kontakt aufnehmen. Wenn das nicht geradezu die Verinnerlichung des Web 2.0 ist...!

Und ich bleibe skeptisch, oder besser: neugierig. Auf meinen vorsichtigen Erkundungsgängen durch die Sphären eines sozial-gewordenen Internet bin ich vor allem auf eines gestoßen: user generated data - Auskünfte über absolvierte (Hoch-) Schulen, Hinweise auf Verbindungen zu anderen Usern, Geburtsdaten und Hobbies und jeder Menge schlauer Zitate (wahrscheinlich von Wikiquote).

Andererseits: Wer sagt, dass ein "lediglich" sozialeres Netz schlechter sei als eines mit NOCH mehr ("wirklichem") Inhalt? Nein, für Skepsis ist kein Raum im Web 2.0. Wenn ich mich darauf einlasse, dann aber ordentlich!

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