Montag, 24. Dezember 2007

Süße Weihnacht

Weihnachten als Markenzeichen zu verwerten, das versuchen viele. Die Marke, die aber beinahe untrennbar mit einem, mit dem Imageträger modernen Weihnachtens schlechthin verbunden ist, ist Coca-Cola.

Alle Jahre wieder entflammt die Diskussion um die Legitimation von Weihnachtsmann und Christkind aufs neue. Sieht man sich in der Blogsphäre um, sind´s zu meist Eltern, die ihre Tradition gesichert wissen wollen und unbeirrt aufs Christkind setzen. Mit aller Kraft versuchen sie, sich selbst und die Ihren gegen die süßen Marketingtricks der Industrie zu immunisieren.

Es gibt viele Pros und Contras zu den beiden Kontrahenten. Dabei sind sich der alte Mann und das Symbol des weihnachtlichen "Christus-Kindes" gar nicht so unähnlich: Während Coca-Cola seit 1931 mit "seinem" Weihnachtsmann wirtschaftliches Marketing betreibt und das Bild es Weißbärtigen wesentlich mitgeprägt hat (siehe: Weihnachtsmann oder Santa Claus), war das Christkind ein ideologisches Instrument Martin Luthers im Wettbewerb mit der katholischen Kirche (siehe: Christkind). Den Höhepunkt seiner Popularität (auch unter Katholiken) erreichte es auch nur kurz vor der Verbreitung des Weihnachtsmannes durch Coca-Cola.

Tatsächlich hat sich Coca-Cola geschickt eines uralten europäischen Brauchs (des Nikolaus, der bis ins 4. Jahrhundert zurück geht) bedient, um seiner Marke eine durchwegs positive Konnotation zu verleihen. Wer sich den Weihnachtsmann versinnbildlicht, stellt sich einen sympathischen älteren Herren im knallroten Mantel vor (der - je nach Immunisierungskraft der eigenen Eltern - in der einen Hand möglicherweise ein dunkles Fläschlein hält). Auch wenn dieses Bild nicht alleine vom Getränkehersteller kreiert wurde, haben uns seine Kampagnen Weihnachten ein wenig mehr versüßt - und den Weihnachtsmann. Ob das Christkind ganz ohne wirtschaftliche Unterstützung noch lange dagegen ankommt...?

Keine Kommentare: