Montag, 21. Januar 2008

Web Zwo was?

Glaubwürdigkeit, Relevanz, Mundpropaganda - und vor allem YouTube. Nur weil man etwas tut, muss man es noch lange nicht benennen können.

Gerade bin ich über ein
e interessante Meldung zu den Ergebnissen einer österreichischen Studie gestolpert, wonach die Mehrheit der User nichts mit dem Begriff "Web 2.0" anfangen kann. In der Untersuchung der Uni Graz und des Consulters MindTake kommt man zu dem Schluss, dass "coole Begriffe" alleine noch keinen Konsumenten (sic!) überzeugen.

Gut, abgesehen davon, mit dieser "coolen Studie" den selbst gewonnenen Erkenntnissen zu widersprechen, finde ich die Zahlen hoch interessant: Am ehesten sind männlichen "Zwanziger" mit Bildung und dem Hang zur stundenlangen Online-Session der Begriff des Mitmach-Web geläufig. Frauen (zwischen 20 und 39 Jahren) hilft dagegen - laut Studie - auch keine Matura beim Dechiffrieren.

Und dann das: "Relevanz" und "Glaubwürdigkeit" verlagern sich von klassischen (Massen-) Medien in Richtung Internet, und dort vermehrt zu den Weblogs anstatt den Wikis, sagen die Autoren. Konkret schätzen sie Mundpropaganda für die User als relevanter ein als kommerzielle Werbebotschaften (Gedanken dazu: Schon gehört?).

"Gefragt sind klare Konzepte mit Mehrwert für Betreiber und Verbraucher, wie sie MindTake als Consulter bietet" (MindTake). Woher denn nun die coole Werbebotschaft...?

Offenbar haben es Autoren solcher Studien noch immer nicht begriffen, dass es das Phänomen des "social networking" weder erst seit YouTube und MySpace gibt, noch überhaupt originär webbasiert ist. Auf jeder Schultoilette wird "gepostet", was das Zeug hält. Wäre der Mensch von Natur aus keine "Vernetzungsmaschine", blieben all die Bars und Clubs und Kaffeehäuser und Discos abends leer.

Das Web wird zunehmend zum Tool zur Befriedigung völlig banaler, grundlegender sozialer Bedürfnisse. That´s all. Wer diesem Umstand als Werbetreibender, Unternehmer, Forscher etc. Rechnung trägt, steht - auch - im Web vor einem ungeheuren Potenzial. Dort geht´s nur einfacher, Menschen zusammen zu bringen, ohne teure Locations anmieten zu müssen.

Jedenfalls zeigt diese Befragung die völlige Irrelevanz des Begriffs "Web 2.0", der mehr als Konvention zur einfacheren und schnelleren Verständigung über webbasierte soziale Netzwerke verstanden werden sollte, denke ich.

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